Der Brautkranz ist ein Zeichen für Jungfräulichkeit in Anlehnung an die Krone der jungfräulichen Gottesmutter. Auch die Farbe Weiß, in der der Brautkranz meist gefertigt ist, symbolisiert diese Reinheit. Der Brautkranz wird am Hochzeitstag zum letzten Mal getragen. In manchen Gegenden durfte eine „gefallene“ Braut (d.h. eine Frau die beim Eintritt in die Ehe keine Jungfrau mehr war) keinen Kranz mehr tragen, ganz egal, ob sie Schuld an diesem Umstand war oder nicht. Die traditionellen dörflichen Normen war hier wenig sensibel. Trug eine nicht mehr jungfräuliche Braut trotzdem einen Kranz, konnten ihr die anderen Mädchen diesen vom Kopf reißen.
Es gab einige Meinungen rund um den Brautkranz:
- Regnet es der Braut auf den Kranz, so wird sie mit Reichtum und Kindern gesegnet, besonders wenn der Regen leicht ist. Anhaltender Regen dagegen hat Unglück und Zwietracht zur Folge.
- Auch der Sonnenschein auf den Kranz wurde zwiespältig gedeutet: Ein Sonnenstrahl in den Kranz bedeutete Glück für die junge Ehe, schien die Sonne jedoch zu stark, galt es als schlechtes Omen.
Und fiel der Braut bei der Trauung gar der Kranz vom Kopf, so beschied man der Ehe nicht viel Glück.